„Gewalt gegen Frauen geht uns alle an. Jede dritte Frau erfährt im Laufe ihres Lebens psychische, physische oder sexualisierte Gewalt. In diesem Jahr wurden bis September alleine bei der Kreipolizei Soest mehr als 300 Fälle zur Anzeige gebracht – Die Dunkelziffer dürfte deutlich höher liegen. Jeder einzelne Fall ist zu viel“, erklärte Dr. Elke Focken, Vizepräsidentin des Lippstädter Zonta-Clubs, nachdem sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Lippstädter „Walk of Orange“ an der PopUp-Galerie in der Fleischhauer Straße eingefunden hatten. Zuvor hatten die Clubs von Zonta, Soroptimist und Ladies‘ Circle zusammen mit der städtischen Gleichstellungsstelle, dem Frauennetzwerk und dem DGB Frauenausschuss das historische Rathaus von Lippstadt in Orange erstrahlen lassen und so ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen gesetzt. Wortbeiträge der Beteiligten sowie weiterer Frauenvertreterinnen, u.a. des Frauenwohnhauses Klusetor und eine musikalische Performance der Künstlerin Dagmar C. Weinert, die von einer Trompete begleitet wurde, schufen eine feierliche und nachdenkliche Stimmung.

Die Beteiligten, aber auch zahlreiche Besucherinnen und Besucher, trafen sich im Anschluss auf Einladung des Zonta Clubs in der PopUp-Galerie der Lippstädter Zontian Nicole Schlepphorst, die das Schaufenster ihrer Galerie mit Statements zum Thema von Lippstädter Persönlichkeiten ausgehängt hatte und mit einer Installation von Frauenschuhen auf eindrückliche Weise zeigte, was es bedeutet, wenn jede dritte Frau von Gewalt bedroht ist: Jedes dritte Paar der ausgestellten Schuhe war orange markiert. „Ich möchte mich ganz besonders bei unserem Advocacy Komitee bedanken, das diesen Walk of Orange, den wir grade begangen haben und die Ausstellung organisiert und umgesetzt hat. Gerade die Ausstellung bietet die Möglichkeit, dieses wichtige Thema noch etwas länger öffentlich zu machen“, so Vizepräsidentin Elke Focken in Vertretung der Präsidentin Prof. Susanne Lengyel. Im Rahmen der bundesweiten Aktion gegen Gewalt an Frauen hatte der Zonta Club Lippstadt zudem Unterschriften gesammelt zur Umsetzung der so genannten Instanbul Konvention, die einen verbindlichen Rechtsrahmen zur Prävention und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt, zum Schutz der Opfer und zur Strafverfolgung schaffen will. „Hierzu bedarf es einer bundesweiten, staatlichen Koordinierungsstelle, die durch die Petition eingefordert wird“, betonte Dr. Elke Focken noch einmal eindrücklich.